Ein Schlusswort zum systemassimilierten (unterwanderten?) Reformfeminismus
Da ist sie wieder die Abtreibungsdebatte, zur Zeit in den USA unter dem Synonym ‚Roe vs. Wade‘, hierzulande über § 219 a StGB, dem so genannten Werbungsverbot. Alle Jahre wieder grüßt der Kampf um den Hoheitsanspruch über die Gebärmutter und damit die Reproduktionsrate, um es mal im Technokratendeutsch zu formulieren. Denn um Menschlichkeit geht es dabei in der Regel nicht.
Wenn Tiere im Zoo ihre Kinder vernachlässigen oder sogar töten, ruft das beim Betrachter Mitleid hervor. Alle wissen oder ahnen zumindest, dass das etwas mit der Gefangenschaft zu tun hat. Wenn aber eine Menschenfrau in für sie leider gar nicht so froher Erwartung sich gegen ihren eigenen Nachwuchs entscheidet – in der Mehrheit der Fälle dürfte das aus Angst vor Armut und sozialem Abstieg geschehen; wenn Armut keine Rolle spielt, dann wohl eher aus dem Patriarchat geschuldeter Entfremdung heraus, oder beides, oder weil sie keine Kinder in diese kinderfeindliche Welt setzen will, von Vergewaltigungen einmal abgesehen – , dann schlägt ihr immer noch aus einer bestimmten Glaubensrichtung Verachtung und Empörung entgegen, die teilweise so weit geht, dass sie ihnen eine Abtreibung verbieten will. Als könne man Frauen zwingen, Kinder auszutragen, die sie partout nicht wollen. Und – mal davon abgesehen, dass das ein fremdbestimmender Übergriff auf die Frauen wäre – was hätten die ungewollten Kinder denn eigentlich von einer Mutter, die sie nicht wollte? Dass die Abtreibungsgegner – eher aus dem konservativen, religiösen, meist besser gestellten Lager stammend – sich mal lautstark für ein bedingungsloses, schikanefreies Recht auf Schutz vor Armut von Müttern und Kindern stark gemacht hätten (mietfreies Wohnen, kostenlose Nahrung bspw.) – Fehlanzeige. Es ging ihnen wohl um ihre eigene Ideologie und Moral, um eigene Standeswahrung als Nutznießer eines Systems, das Reichtum aus Armut generiert, weniger um Empathie und wahre Nächstenliebe.
Nun dürfte man ja annehmen, dass wenigstens die Abtreibungsrechtforderer, eher dem linken, säkularen Milieu zuzuordnen, für die Verarmung zumindest früher mal ein Thema war, eben diesen Schutz vor Armut von Müttern und Kindern mindestens genauso lautstark einfordern wie straffreie Schwangerschaftsabbrüche, zumal sie diesseits und jenseits des Atlantiks an der Macht sind – ebenfalls Fehlanzeige. Was es aus dem woken linken Lager für Frauen geben soll, ist nicht mehr nur ein Recht, sondern als Steigerung dazu ein Menschenrecht auf Abtreibung bis quasi zur Niederkunft, denn Abtreibungen retteten schließlich Leben; und für Kinder ein Recht auf freie Geschlechtswahl inklusive dazugehöriger Frühsexualisierung, hormoneller Vergiftung und körperlicher Verstümmelung bis zur Kastration. Ist das noch Feminismus oder kann das weg? Und statt der Beseitigung von Armut wenigstens für die vulnerabelste Gruppe gibt es Panik in hohen Dosen und jede Menge Inflation für alle, was schwangere Frauen sicherlich ermutigt, Kinder zu bekommen. Als rechter Verschwörungstheoretiker könnte man glatt auf die Idee kommen, dass Geburten, sorgenfreie Mütter und Kinder am Ende gar nicht gewollt sind, hier neue Geschäftsfelder im medizynischen Bereich etabliert werden sollen, am Ende vielleicht sogar eine Bevölkerungsreduktion angestrebt und das Klima dabei nur vorgeschoben wird. Aber das ist sicherlich nur Geschwurbel von Alu-Hüten: Wer allerorts Regenbogenfahnen hisst, Flutwarnmeldungen vor Veröffentlichung nochmal in aller Ruhe und Gründlichkeit gendern lässt, der Pharmaindustrie aus Solidarität mit Alten und Kranken Milliardengewinne beschert, der kann nicht böse sein. Regierungen – je linksliberaler umso mehr – haben seit jeher nur das Beste für Mensch, Tier und Umwelt im Sinn.
Der ehemalige Gesundheitsminister, Pharmalobbyist und Immobilienmilliönär Jens Spahn sagte einmal sinngemäß, als es um die rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ ging, Frauen sollten diese Pillen schließlich nicht einwerfen können wie Smarties. Er ließ damit nicht nur durchblicken, wie er offenbar über Frauen denkt, nämlich als unmündige Kinder, sondern er gewährte auch Einblick, wie sein einstiges Betätigungsfeld, die Pharmabranche, offensichtlich tickt: Schwangerschaftsabbrüche sollen so leicht gemacht werden wie Süßigkeiten essen? Ging es Grünenthal am Ende gar nicht um einen geruhsamen Schlaf schwangerer Frauen? Ging es den Herstellern der Anti-Baby-Pillen etwa gar nicht um die Emanzipation von Frauen zur risikofreien Auslebung ihrer Sexualität, sondern um den demographischen Pillenknick? Ist der Feminismus am Ende schon vor langer Zeit unterwandert worden? Emma Goldman schrieb in ihrer Autobiographie „living my life – Gelebtes Leben“, dass sie mit den Suffragetten nie etwas anfangen konnte, weil sie mit ihrer Forderung, wählen zu dürfen, eben nicht gegen das Herrschaftssystem an sich waren. Und war da nicht irgendetwas mit Gloria Steinem, Gründerin des US-amerikanischen feministischen Magazins ‚Ms.‘, und der CIA?
Recht auf Wählen, Recht auf Arbeit, Recht auf KiTa-Platz, Recht auf Abtreibung (aus ökonomischen Gründen) – sind das nicht pervertierte Pseudofreiheitsbestrebungen? Ist das nicht alles der Freiheit und dem Leben entgegensetzt? Heißt das nicht übersetzt: Recht auf Verarschung, Recht auf Ausbeutung, Recht auf Beihilfe zur Ausbeutung, Recht auf Kapitulieren vor einem kinder-, generell lebensfeindlichen System? Rechte werden ohnehin immer nur gewährt und können jederzeit wieder entzogen werden von einer herrschenden Instanz. Untertanen fordern Rechte, emanzipierte Menschen nehmen sich ihre Freiheit.
Ihr rechten und Ihr linken Systeminsassen: Lasst Ihr Euch weiter spalten, während sich eine elitäre Clique ins Fäustchen lacht. Zankt Euch nur weiter darum, welches unfreie Leben erhaltenswerter ist: das kinderloser Frauen oder das mutterloser Kinder. Recht auf Abtreibung, Pflicht zur Schwangerschaft, Recht auf (genau) ein Kind, Pflicht zum Schwangerschaftsabbruch – der Wind dreht sich je nach politischer Ideologie und elitärer Laune: Sind genügend Sklaven da für was auch immer oder zuviele nutzlose Esser? Spielt weiter mit in diesem bösartigen Spiel. Wir sind dann mal weg. Wir wollen keine verlogenen Rechte, keine unverschämten Pflichten. Wir widmen uns dem Leben, der Freiheit, der Selbstbestimmung für Frauen, für Mütter, für Kinder, für alle.
bei arte zum thema:
https://www.arte.tv/de/videos/075221-000-A/pro-life-abtreibungsgegner-auf-dem-vormarsch/
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