Warum Feminismus nur Revolution, nicht Reform bedeuten kann
Was muss eigentlich noch
alles passieren, damit wir Frauen endlich auf den Trichter kommen,
dass der Staat nicht unser Freund, sondern unser Feind ist, eine
Erfindung von Patriarchen? Dass die parlamentarische Demokratie eine
Verhohnepipelung und eben nicht die fortschrittlichste Form des
Zusammenlebens darstellt? Damit wir aufhören, an eine Institution zu
appellieren, die die Probleme verursacht und sie nicht gleichzeitig
lösen kann? Ist es nicht so, dass staatliche Regelungen und Gesetze
Ungerechtigkeiten zementieren,
legalisieren, unerwähnt lassen oder nur unzureichend ahnden? Ist es
nicht so, dass ein Großteil der deutschen Gesetze sich z.B. mit
Besitz und Eigentum befasst – also dem Urpatriarchat? Gleichen
Staatsapparate insofern nicht eher einem Herrschaftsinstrument als
einem System für Recht und Gerechtigkeit? Ist es dann nicht naiv, zu
glauben, ein patriarchal-hierarchisch organisiertes Konstrukt ließe
sich feministisch reformieren, wenn alle Ebenen paritätisch mit
Frauen besetzt werden? Ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Natürlich ist es besser, ein Scheiß-System etwas weniger scheiße
zu machen, einen Sklaven nur noch dreimal zu peitschen statt zehnmal.
Aber ist es das, was wir wollen? Am besten wäre doch: gar keine
Sklaverei, gar kein Scheiß-System!
Trotz Frauenwahlrecht noch Patriarchat
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